Die SPD Villingen-Schwenningen kritisiert Clemens Fuest vom ifo Institut München für seine getätigten Aussagen bei der Veranstaltung der Sparkasse. „Populistische Aussagen wie „Arbeit lohnt sich nicht mehr“ und dazu mit irreführenden Behauptungen hinterlegt, hilft sicher nicht, die Solidarität und Zusammenleben in unserer Gesellschaft zu verbessern“, so Kai Humphries, Vorsitzender der SPD VS. „Arbeit lohnt sich doch nicht aufgrund des Abstands zu den Einkommensschwächsten der Gesellschaft, sondern durch gut Löhne. Die soziale Komponente von Arbeit geht ebenfalls völlig unter. Arbeitslosigkeit ist einer der Haupttreiber von Depressionen, daher sollten solche Aussagen sich nicht nur auf Entlohnung abzielen“, ergänzt Birgitta Schäfer, stellv. Vorsitzende und SPD-Gemeinderätin.
Die Sozialdemokraten stellen klar: Herr Fuest führte an, dass in keinem anderen OECD-Staat weniger gearbeitet wird als in Deutschland. Dabei wird vermutlich auf eine OECD Studie Bezug genommen. Die OECD weist jedoch in ihrer Statistik auch deutlich darauf hin, dass sie aufgrund von Teilzeitquoten, die den Durchschnitt verfälschen, für einen Ländervergleich nicht geeignet ist. 2023 lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit mit 34,4 Stunden zwar unter dem europäischen Durchschnitt, bezieht aber auch die Teilzeitquote von ca. 28% (Platz 3 in Europa) mit ein. Die geleistete Wochenarbeitszeit bei Vollzeitstellen ist mit ca. 40 Stunden im Durchschnitt der EU. „Möchten wir also unsere durchschnittliche Arbeitszeit erhöhen, müssten alle Teilzeitkräfte morgen zuhause bleiben. Das ist doch absurd und nicht im Sinne unserer Unternehmen. Wenn wir möchten, dass mehr gearbeitet wird, müssen wir die Betreuungsangebote für Familien verbessern, da haben wir in Deutschland sicher Luft nach oben“, so Kai Humphries weiter.